Warum Sie auch das Pyramidale Präsentieren in Erwägung ziehen sollten

Pyramidendiagramm

PowerPoint-Präsentationen können sich je nach Zweck in ihrem Aufbau stark unterscheiden. Wenn zum Beispiel die Darstellung von Arbeitsergebnissen im Vordergrund steht, bietet sich das Pyramidale Präsentieren an. Dabei wird der übliche Kommunikationsablauf umgedreht, indem man mit dem Fazit beginnt.

Das Konzept des Pyramidalen Prinzips

Das Pyramidale Prinzip ist ein Konzept, das von der ehemaligen McKinsey-Mitarbeiterin Barbara Minto entwickelt wurde. Es wird oft auch als Minto-Prinzip bezeichnet. Sie hat es so ausformuliert, dass es für persönliche Kommunikation, Vorträge, Präsentationen, Briefe, Berichte oder nahezu jede andere Form von Kommunikation genutzt werden kann.

Im Bereich der Präsentationen gibt es interessante Anwendungsmöglichkeiten dazu. PowerPoint-Präsentationen ähneln sich meistens im Aufbau. In der Regel wird ein Argument an das nächste geknüpft und am Ende der Präsentation wird dem Publikum eine Schlussfolgerung oder ein Endergebnis vorgestellt.  Die grobe Struktur besteht aus Einleitung – Argument 1 – Argument 2 – Argument 3 usw. – Schlussfolgerung – Ende.

Pyramidales Präsentieren

Die Pyramidale Präsentation stellt die Kernaussagen gleich an den Anfang. Entscheidende Erkenntnisse, Ergebnisse, Vorschläge oder Maßnahmen werden den Zuschauern gleich zu Beginn vermittelt. Diese Kernaussagen werden in der Folge mit immer weiteren Teilaussagen belegt und konkretisiert. An der Spitze dieser Pyramide steht also die Quintessenz. Weitere unterstützende Details bilden nacheinander die breiter werdende Basis. Die so entstehende Struktur gleicht einer Pyramide, die theoretisch unbegrenzt nach unten in die Breite wachsen kann.

Wie groß die Pyramide wird, hängt vor allem vom Thema, der Zielgruppe und der zur Verfügung stehenden Zeit ab. Bei einem kurzen Impulsreferat wie die Detailtiefe relativ gering sein. Bei einem Abschlussbericht können die aufgeführten Informationen viel Platz einnehmen. Barbara Minto hatte in den 1970er Jahren Kriterien für das Prinzip entwickelt, die später noch ergänzt wurden. Eine Kernaussage wird durch weitere Argumentationsebenen unterstützt. Für diese Ebenen muss das sogenannte GÜTE-Siegel erfüllt sein. Das bedeutet, die Aussagen müssen Gleichartig, Überschneidungsfrei, Treffend und Erschöpfend gestaltet sein.

Die Anwendung des Pyramidalen Prinzips

Präsentationen dieser Art werden vor allem gewählt, wenn Ergebnisse vorgestellt oder diskutiert werden sollen und im Zentrum der Betrachtung stehen. Consultingunternehmen benutzen diese Methode sehr gerne. Die Formulierung „to make it Minto“ gilt in dieser Branche schon als feste Redewendung. Beispielsweise kommen Präsentationen nach dem Pyramidalen Prinzip in der Projektarbeit häufiger zum Einsatz. Wenn es um Entscheidungen geht, oder wenn Ergebnisse intensiv besprochen werden sollen, macht es Sinn die Ergebnisse oder Kernaussagen an den Beginn einer Präsentation zu stellen.

Der pyramidale Aufbau einer Präsentation bietet einige Vorteile für das Publikum und den Presenter. Der klare Aufbau ermöglicht das schnelle Erfassen der wesentlichen Kernaussagen. Man kann auf diese Weise komplexe, unübersichtliche Inhalte für das Publikum besser nachvollziehbar präsentieren. Werden die Kernaussagen gleich am Anfang vorgestellt, können die Zuhörer alle zusätzlichen Argumente, die während der Präsentation hinzugefügt werden, optimal mit den Kernaussagen verbinden. Der Präsentator selbst verfügt über eine sehr klare Struktur, die hilft die Präsentation vorzubereiten, ohne dabei wichtige Aspekte zu übersehen.

Die pyramidale Präsentation lässt sich allerdings bei bestimmten Aufgabenstellungen nicht optimal einsetzen. Bei Lehrveranstaltungen ist es nicht ratsam mit dem Endergebnis zu beginnen, denn hier soll die Entwicklung eines Themas hin zur Lösung in einzelnen Schritten vermittelt werden. Auch bei emotional aufgeladenen Präsentationen darf das Endresultat nicht an erster Stelle des Vortrages stehen.

Beitragsbild: © Depositphotos.com/RealVector


Dipl.-Wirtsch.-Informatiker Matthias Garten als der Experte für multimediales Präsentieren und professionelle PowerPoint-Präsentationen weiß um die Kunst der professionellen Foliengestaltung. Er ist Unternehmer, Speaker (TOP 100 Speaker), Trainer (TOP 100 Excellence Trainer), mehrfacher Buchautor, Präsentationscoach (Präsentationstraining), Mitglied der GSA und des Clubs 55, Organisator der Präsentationskonferenz, des Presentation-Bootcamps und Presentation Rocket Day. Neben PowerPoint- und Präsentationstrainings inspiriert und berät er Unternehmen, sich noch wirkungsvoller zu präsentieren und sich so von Mitbewerbern abzuheben. Er ist Geschäftsinhaber der Präsentations- und PowerPoint-Agentur smavicon Best Business Presentations und hat mit seinem Team seit 1993 über 15.000 professionelle PowerPoint-Präsentationen für über 150 Branchen erstellt.

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