Storytelling in Präsentationen: So begeisterst Du Dein Publikum mit einer guten Geschichte

Ein leerer Blick ins Publikum. Der nächste Foliensatz erscheint. Zahlen, Bullet Points, Diagramme. Und irgendwann stellt sich die Frage: Worum ging es hier eigentlich nochmal?

Solche Präsentationen haben wir alle schon erlebt – und vielleicht auch selbst gehalten. Dabei gibt es ein einfaches Mittel, das seit Jahrtausenden Menschen fesselt, Emotionen weckt und komplexe Inhalte verständlich macht: Storytelling.

Geschichten schaffen Orientierung, transportieren Bedeutung und verankern Informationen im Gedächtnis. Wenn du in deiner Präsentation Storytelling einsetzt und eine gute Geschichte erzählst, steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass deine Botschaft ankommt – und bleibt. Doch wie funktioniert wirkungsvolles Storytelling in Präsentationen konkret?

STORYTELLING – WAS EINE GUTE GESCHICHTE AUSMACHT

Ob am Lagerfeuer, in Romanen oder eben in Business-Präsentationen: Gute Geschichten folgen oft ähnlichen Mustern. Sie sind klar strukturiert, nachvollziehbar – und emotional ansprechend. Im Zentrum steht meist eine handelnde Figur, ein Ziel, ein Konflikt und eine Lösung.

Ein bewährtes Grundgerüst für das Storytelling im Business liefert die sogenannte „Reise des Helden“:

Der Held

Der Held oder die Heldin deiner Geschichte ist eine reale oder fiktive Person – zum Beispiel eine Produktmanagerin, ein Kunde oder eine Projektverantwortliche. Wichtig ist: Das Publikum sollte sich mit dieser Figur identifizieren können.

Das Ziel

Was möchte die Person erreichen? Vielleicht soll ein neues Tool eingeführt, ein neuer Markt erschlossen oder ein ineffizienter Prozess optimiert werden.

Der Konflikt

Wie in jeder spannenden Geschichte gibt es Hindernisse. Diese können vielfältig sein:

  • Innerlich: Der Held ist unsicher, zweifelt oder fühlt sich überfordert.
  • Persönlich: Es gibt Konflikte mit Kolleginnen, der Führungsebene oder externen Partnern.
  • Äußerlich: Die Herausforderungen liegen in der Umwelt – etwa in der Technologie, im Markt oder im regulatorischen Umfeld.

Die Lösung

Der Wendepunkt: Eine Entscheidung, ein innovativer Lösungsansatz oder eine kreative Idee – was auch immer die Lösung ist, sie sollte glaubwürdig, nachvollziehbar und konkret sein.

Diese Struktur eignet sich hervorragend für Präsentationen, in denen ein komplexes Thema verständlich gemacht oder ein Produkt emotional und nutzerzentriert vorgestellt werden soll – eine perfekte Anwendung von Storytelling.

STORYTELLING-METHODEN: 5 WEITERE ERZÄHLMUSTER FÜR WIRKUNGSVOLLES PRÄSENTIEREN

Neben der klassischen Heldenreise gibt es weitere erprobte Storytelling-Methoden, die sich je nach Ziel und Kontext wirkungsvoll einsetzen lassen.

1. Vorher – Nachher – Lösung

Dieses Modell stellt einen klaren Kontrast her: Zuerst zeigst du den ursprünglichen Zustand (z. B. ineffiziente Prozesse oder unzufriedene Nutzer:innen), dann die ideale Zukunft – und am Ende präsentierst du die Lösung, die diesen Wandel ermöglicht. Besonders geeignet, um die Wirkung eines Projekts oder Produkts zu verdeutlichen.

2. Die V-Formel nach Lieber

Hier spitzt sich die Geschichte deutlich zu: Der Held scheitert fast, das Problem scheint unlösbar. Doch im letzten Moment gelingt die Wende. Die Spannung ist hoch, und die Lösung wirkt besonders kraftvoll. Dieses Modell eignet sich für Projektverläufe mit Rückschlägen, die schlussendlich zum Erfolg führten.

3. Die Story-Formel nach Carnegie

Diese Erzählweise ist besonders persönlich: Der oder die Vortragende erzählt aus eigener Erfahrung – etwa von einem Problem oder einer Krise. Anschließend folgen die Lösungsansätze und die positiven Ergebnisse. Entscheidend ist hier, dass der konkrete Nutzen für das Publikum klar wird.

4. Der Kontrast zwischen Ist-Zustand und Vision (nach Darte)

Hier beginnt die Geschichte mit einem Zukunftsbild: Wie könnte die ideale Lösung aussehen? Danach folgt die Analyse des aktuellen Zustands – und abschließend der Weg dorthin. Ideal für Innovations-, Change- oder Strategiepräsentationen, die Perspektiven eröffnen und Veränderung gestalten.

5. Der Goldene Zirkel nach Simon Sinek

Diese Struktur eignet sich besonders für Unternehmens- oder Markenpräsentationen. Sie beginnt mit dem „Why“ – also dem Sinn und Zweck hinter dem Produkt oder Projekt. Danach folgt das „How“ – die Herangehensweise – und zuletzt das „What“ – das konkrete Angebot. Diese Reihenfolge stärkt die emotionale Verbindung zum Publikum und schafft Vertrauen.

FAZIT ZUM THEMA STORYTELLING: STRUKTUR SCHAFFT WIRKUNG

Eine gute Geschichte macht aus einer Präsentation mehr als nur eine Aneinanderreihung von Fakten. Sie bietet einen emotionalen Anker, gibt Orientierung – und sorgt dafür, dass deine Botschaft im Kopf bleibt. Ob klassische Heldenreise oder modernes Storytelling-Modell: Entscheidend ist, dass du eine nachvollziehbare Struktur wählst, die zu deinem Thema und deiner Zielgruppe passt.

Denn selbst die besten Ideen brauchen eine gute Verpackung. Und manchmal ist diese Verpackung eben: eine richtig gute Geschichte – mit Storytelling.

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