Kennen Sie tatsächlich Ihre Zielgruppe?

Zielscheibe mit Pfeil

Eine Präsentation muss optimal auf Ihre Zuschauer abgestimmt sein, um wirklich zu überzeugen. Nur wenn Sie wissen, welche Menschen im Publikum sitzen, können Sie eine PowerPoint-Präsentation individuell gestalten und mit den Inhalten wirklich überzeugen.

Vermutlich hat jeder von uns mindestens einmal eine PowerPoint-Präsentation erlebt, wo der Vortragende entweder mit längst bekannten Informationen gelangweilt hat, oder mit hochgestochenem Fachchinesisch seine Zuhörer völlig überforderte. Mit großer Wahrscheinlichkeit hat der Referent einfach nicht gewusst, wer sein Publikum ist. Eine der wichtigsten Regeln für eine erfolgreiche Präsentation ist: Finde heraus, was Dein Publikum schon weiß.

Bei Präsentationstrainings werde ich regelmäßig von Referenten um Hilfe gebeten, ihren Präsentationen den letzten Schliff zu geben. Es geht neben der professionellen Erstellung der einzelnen Folien vor allem um die richtige Dramaturgie, eine überzeugende Rhetorik und die Körpersprache. Ich frage dann immer nach der Zielgruppe, für die der Vortrag bestimmt ist. Dabei stelle ich sehr häufig zwei Dinge fest: 1. Bei der Präsentation wird viel Wert auf tolle Technik und modernes Design gelegt, aber über das spätere, hoffentlich begeisterte, Publikum ist nur wenig bekannt. Das Wissen um das Publikum ist aber wichtig, wenn meine Botschaften richtig ankommen sollen. Es gibt keine wirklich gute Präsentation, die universell für alle Menschen funktioniert. Der Fachvortrag, der bei einem Uni-Professor nur gelangweiltes Gähnen auslöst, ruft bei einem Studenten im ersten Semester vielleicht völlige Verständnislosigkeit hervor. Ich muss wissen, welche Informationen für welche Zielgruppen auf welche Weise aufbereitet werden müssen, damit meine Präsentation ein wirklicher Erfolg wird.

Zweitens: selbst wenn dem Referenten die genaue Zielgruppe für die nächste Präsentation bekannt ist, wird auf eine individuelle Anpassung meistens verzichtet. Ein fatales Versäumnis. Sie sollten sich immer fragen, warum Sie eine Präsentation vor Publikum zeigen wollen. Wenn es eigentlich egal ist, können Sie sich die Mühe auch gleich sparen. Wenn Sie mit Ihrer Präsentation etwas erreichen wollen, wenn Sie Ihre Zuschauer überzeugen, ja sogar begeistern wollen, dann müssen Sie sich die Mühe machen Ihr Publikum richtig zu analysieren. Nur auf diese Weise treffen Sie den richtigen Ton und wählen die passenden Inhalte aus. Das Auditorium muss das Gefühl einer persönlichen Ansprache haben. Versuchen Sie Hintergrundinformationen zu bekommen. Wenn Sie vor Mitgliedern eines Unternehmens auftreten, suchen Sie nach Infos zur aktuellen Geschäftsentwicklung. Eine Präsentation voller geistreicher und witziger Bemerkungen wird schlecht ankommen, wenn die Mitarbeiter aktuell von Kurzarbeit betroffen sind. Sind Entscheider im Publikum? Wie können diese persönlich angesprochen werden? Sollten Sie das Glück haben immer vor der gleichen Sorte Menschen zu sprechen, müssen Sie sich nur einmal, aber dann richtig vorbereiten. Müssen Sie heute vor Kaufleuten auftreten und morgen vielleicht vor Werbe-Leitern, müssen Sie leider Ihre Bildsprache, Ihre Wortwahl und Ihre Dramaturgie jeweils individuell anpassen. Ein Kaufmann legt vermutlich großen Wert auf harte Fakten, ein Werbefachmann möchte vielleicht eher eine überzeugende Botschaft hören. Sie sollten in jedem Fall herausfinden, wie Ihr Publikum „tickt“ und Ihre Präsentation entsprechend abstimmen.

Die folgenden Fragen sollen Ihnen helfen sich richtig auf Ihre Präsentation vorzubereiten:

Die Institution (Unternehmen / Verband)

  1. Welche Ziele werden verfolgt?
  2. Was ist das Kerngeschäft?
  3. Wie ist die wirtschaftliche Situation?
  4. Was waren die letzten Schlagzeilen?
  5. Wer sind die wichtigsten Konkurrenten?

Personen

  1. Welche Funktion / Aufgabe haben die Personen (z.B. Vertrieb oder Controlling?
  2. Ist das Auditorium homogen oder setzten sich die Teilnehmer aus verschiedenen Gruppen zusammen?
  3. Wie ist das Durchschnittsalter?
  4. Wie ist das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Männern und Frauen?
  5. Auf welcher Stufe der Hierarchie stehen sie?
  6. Welche wichtigen Personen (z.B. Entscheider) sind anwesend?
  7. Wie tief ist das Publikum im Thema (Spezialisten oder Laien)?

Referent

  1. Welche Aufgabe haben Sie bei der Präsentation? Was soll erreicht werden?
  2. Sollen vor allem Informationen vermittelt werden?
  3. Soll der Vortrag motivieren / inspirieren?
  4. Welche Handlungsaufforderung (Call to Action) soll ausgesprochen werden?

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch in meinem Buch „Präsentationen erfolgreich gestalten und halten“. Ich erläutere dort umfangreich wie Sie Ihre Zuhörer nach vier bestimmten Typen richtig einteilen. Wenn Sie wissen wollen wie der Dominanz-Typ, der Stimulanz-Typ, der Harmonie-Typ und der Disziplin-Typ richtig angesprochen werden können, erfahren Sie im zweiten Kapitel.

Beitragsbild: © pixabay


Dipl.-Wirtsch.-Informatiker Matthias Garten als der Experte für multimediales Präsentieren und professionelle PowerPoint-Präsentationen weiß um die Kunst der professionellen Foliengestaltung. Er ist Unternehmer, Speaker (TOP 100 Speaker), Trainer (TOP 100 Excellence Trainer), mehrfacher Buchautor, Präsentationscoach (Präsentationstraining), Mitglied der GSA und des Clubs 55, Organisator der Präsentationskonferenz, des Presentation-Bootcamps und Presentation Rocket Days. Neben PowerPoint- und Präsentationstrainings inspiriert und berät er Unternehmen, sich noch wirkungsvoller zu präsentieren und sich so von Mitbewerbern abzuheben. Er ist Geschäftsinhaber der Präsentations- und PowerPoint-Agentur smavicon Best Business Presentations und hat mit seinem Team seit 1993 über 15.000 professionelle PowerPoint-Präsentationen für über 150 Branchen erstellt.

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